Im großen Saal des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses hängt seit 2000 ein Triptychon-Wandteppich. Dazu schreibt unser Gemeindeglied, die Künstlerin Eibe Schomerus:
Hier hängt mein Teppich, zum Teil auch Ihr, Euer Teppich. Er war vom Kirchenvorstand angedacht als ein einzelner Teppich und ist ein Triptychon geworden. Ich habe gut zwei Jahre daran gearbeitet mit mehr als 500 Arbeitsstunden. Voran ging eine Findungsphase. Erst war ich total blank. Wenn, kam als erstes die Idee der Technik - die Struktur musste dem Haus angemessen sein, die Farbgebung war klar - meine Farben - dem Jugendstil angelehnt. Letzterer war mir aus meiner Worpsweder Lehrzeit bei Frau Martha Vogeler im Haus im Schluh vertraut.
Ich wollte das Gottessein in der Welt darstellen. Es hat eine andere Dimension, hier eine andere Technik. So sehen Sie locker durchgewebte Zeichen - aber doch in und mit den Weltgeweben verwoben. Himmel und Erde sind zu erkennen.
Bei dem Theologen Karl Barth fand ich den Ausdruck von "Gott in seinen drei Seinsweisen". Das war's! Schöpfer - Erlöser - Beistand. Der Teppich musste als Gottesaussage ein Triptychon werden.
Nachdem ich unter dieser Idee die beiden ersten Teppiche gewebt hatte, fehlte mir was.
Ich kam nicht vor. Der Mensch in der Auseinandersetzung mit Gott hatte kein sichtbares Zeichen. Der Erlöste, Mündige, Geforderte! Karl Barth leistete mir nochmals Hilfestellung. Er sagt: "Die Wahrheit begegnet uns in ihrer Identität mit einer bestimmten Person, die ihr Zeuge ist." Haben wir einen besseren Zeugen als Dietrich Bonhoeffer, dessen Namen dieses Haus trägt?
Wie ein Leuchtturm stehen diese Zeugen in meinem Teppich, in der Welt. Aber auch in Verzweiflung und Depression und Angst ist Gott anwesend, nicht aufdringlich strahlend, vielleicht so, wie das gelbe flache Dreieck unter dem Kreuz.
Mein Wunsch ist, dass Sie sich mit diesem Altarbild anfreunden und es ein Teil dieses Hauses wird.